Bericht zum Projektpraktikum

Der Thalersee mit einer Fläche von rund 43.700 m² und das angrenzende Gebiet dienen den Thalerinnen und Thaler, aber auch der Grazer Bevölkerung, als Naherholungsgebiet. Bereits im Jahr 2014 war der Thalersee Inhalt einer Untersuchung, die in Kooperation mit der Uni Graz erfolgte. Schwerpunkte waren ein neues Informationsleitsystem und multimediale Betrachtung.

Im Jahr 2016 kam es zu einer neuerlichen Zusammenarbeit. Im Rahmen eines Projektpraktikums am Institut für Geografie und Raumforschung wurde durch ein Studierendenteam der Fragestellung „Wie kann in der Thaler Bevölkerung die Akzeptanz, die Emotion, der Stolz, die Wertschätzung gegenüber dem „Naherholungsgebiet Thalersee“ erreicht bzw. gesteigert werden? nachgegangen. Ausgangsannahme war, dass trotz diverser Maßnahmen und Bemühungen der Thalersee derzeit noch nicht „der See“ und das Kleinod der Thaler Bevölkerung ist, jedoch enormes Potenzial besteht.

Das Forschungsprojekt „Naherholung Thalersee“

Die Untersuchung wurde anhand eines Fragebogens, der von den Studierenden erarbeitet wurde, im April und Mai 2016 durchgeführt. Positiv überrascht hat jedenfalls der Rücklauf, der das grundsätzliche Interesse der Bevölkerung zum See bestätigt. Mithilfe des Fragebogens wurden einerseits konkrete Fragestellungen bezüglich des Thalersees thematisiert, es wurden aber auch allgemeine Fragen und Assoziationen der Thalerinnen und Thaler zu ihrer Gemeine abgefragt. Insgesamt wurden 950 Fragebögen verteilt, davon wurden 315 Fragebögen beantwortet und an die Gemeinde retourniert. Die erfreulich hohe Beteiligungsrate von 33,2 Prozent, somit ist jeder dritte Bogen beantwortet zurückgesendet worden, kann als eindeutiger Indikator des großen Interesses am See sowie am Mitgestalten gesehen werden. Die Einladung, sich aktiv einzubringen, wurde angenommen.

Wohlfühlgemeinde Thal

Eine Kurzanalyse der Ergebnisse zeigt, dass sich, vor allem bedingt durch die hervorragende Wohnsituation im Grünen und die Nähe zu Graz, mehr als 92 Prozent der ThalerInnen in der Marktgemeinde Thal wohl bzw. sehr wohl fühlen. Aktuell ist allerdings auch für die Mehrheit der teilnehmenden Personen (59,6 Prozent) der See derzeit kein ansprechendes Freizeit- und Erholungsangebot. Als Gründe wird der generelle Zustand des Naherholungsgebietes, das mangelnde Gesamtangebot sowie auch Defizite in der Gastronomie und der Wasserqualität angegeben. Als sehr positiv beurteilt wurden jedoch auch die bestehende Naturbelassenheit des Thalersees sowie Sport- und Bewegungsmöglichkeiten.

Thal wird von der Bevölkerung überwiegend als „Wohn- und Erholungsgemeinde“ wahrgenommen. Die vielen Ideen und Vorschläge seitens der Bevölkerung zeigen ein überdurchschnittlich großes Interesse am Naherholungsgebiet Thalersee und dass sich die Bevölkerung mit diesem Thema aktiv auseinandersetzt. Auf dieser Grundlage soll und kann das Naherholungsgebiet zukünftig weitergeplant bzw. verbessert werden.

Resümee: Das Naherholungsgebiet Thalersee stellt ein einzigartiges, wertvolles Areal und Angebot dar, das nicht mehr aus der Marktgemeinde Thal wegzudenken und für die Thalerinnen und Thaler von großer Bedeutung ist. Aus diesem Grund sollte es auch Schwerpunkt im Rahmen der Gesamtgemeindeentwicklung sein. Die Ergebnisse stellen somit eine hervorragende Grundlage zur weiteren Behandlung des „Thalersees“ im laufenden BürgerInnenbeteiligungsprozess dar.

Auch im Namen des Studierdenteams darf ich mich bei allen Thalerinnen und Thalern, die sich an der Befragung beteiligt haben, sehr herzlich bedanken.

Gerhard Vötsch
(Leiter der Lehrveranstaltung)