Leider wird es von manchen Menschen als ein solcher genutzt. Die Klärwärter, die sich mit den Abfallstoffen im Kanal auseinandersetzen müssen, können ein Lied davon singen. In der Kanalisation ist ihnen schon so einiges begegnet, was dort nicht hingehört – von Wattestäbchen, Feuchttüchern bis hin zu Staubsaugersäcken und Lacken.

12 Millionen Euro pro Jahr an Mehrkosten für die Erhaltung und Wartung unseres Kanalisationssystems in der Steiermark – diese enorme Summe muss aufgewendet werden, um die Folgen von Fehlwürfen in unseren Toiletten und Fremdwassereinleitungen zu beseitigen.

6.500 Tonnen Rechengut, 5.300 Tonnen Kanalräumgut – das entspricht nahezu 1.200 LKW-Ladungen! Diese unfassbare Menge Müll wird jährlich aus den Anlagen des steirischen Abwassersystems gefischt. Zum einen führt dies zu einer erheblichen Mehrbelastung des ganzen Kanalsystems sowie erhöhtem Reinigungsaufwand durch kommunale Mitarbeiter und zum anderen belasten Fehlwürfe im Kanal auch die – noch! – hervorragende Wasserqualität unserer heimischen Flüsse und Seen! Lacke und Nitroverdünnungen verkleben sämtliche Kanalstränge, Förderschnecken und Siebe. Diese Stoffe können im Kanalnetz zu giftigen Dämpfen führen und die Gesundheit unserer Klärwärter gefährden! In der Kläranlage können sie zum Großteil nicht abgebaut werden! Sie zerstören die Biologie und hemmen oder töten unsere Helfer – die Bakterien – die Kläranlage kann kippen! Der Wiederaufbau der Biologie dauert lange Zeit und ist mit großen Kosten und Problemen verbunden!

Häufig lösen Fremdkörper in der Kanalisation Verstopfungen aus, die ganze Pumpwerke außer Betrieb setzen und zu Rückstau bis zu den Hausanschlüssen führen können. Die Beseitigung der Schäden ist stets mit einem hohen Kostenaufwand verbunden, und auch die Beseitigung der Reststoffe ist kostenintensiv. So steigen langfristig die öffentlichen Entsorgungsgebühren – von der Belastung der Umwelt ganz zu schweigen.

 

Was nicht in die Kläranlage gelangen darf:

Hygieneartikel:

Binden, Tampons, Slipeinlagen, Präservative, Wattestäbchen, Strümpfe (Strumpfhosen), Babywindeln gehören in den Restmüll, ebenso wie Putztücher (Feuchttücher) und sämtliche Textilien.

Küchenabfälle:

Speisereste, Gemüse und Obstabfälle zum Biomüll geben. Fett & Speiseöle gehören zur Problemstoffsammlung.

Chemikalien:

Fotochemikalien, Lacke, Lösungsmittel, Spritzmittel unbedingt zur Problemstoffsammlung bringen.

Sonstige Abfälle:

Zigarettenstummel, Katzenstreu, Vogelsand gehören in den Restmüll. Mineralöl zur Tankstelle, Arzneimittel in die Apotheke oder ins Altstoffsammelzentrum bringen.

 

Helfen Sie das Kanalsystem zu schützen und Kosten bei der Abwasserbeseitigung zu sparen! Um weiterhin eine ordnungsgemäße, funktionierende Abwasserentsorgung garantieren zu können, müssen Fehlwürfe in unseren Abwasserkanälen vermieden werden.